5 Jahre harter Arbeit haben sich ausgezahlt - Wasserspringer erhalten Status Talentstützpunkt zurück

Wasserspringen

Von Jürgen Schwarz

Es gibt sie auch zu Corona-Zeiten, die guten Nachrichten im Sportgeschehen. „Nach fünf Jahren Aufbauarbeit, starken Nerven und harten Trainings ist es der Sektion Wasserspringen des SC Riesa gelungen, das Prädikat Talentstützpunkt wieder zu erhalten“, freut sich Abteilungsleiterin Katharina Schade.
Mit der Erweiterung des Riesaer Hallenschwimmbades gab es seit 2002 ein 25-m-Wettkampfbecken sowie eine Sprunganlage mit Brettern und Türmen in den verschiedenen Höhen von einem bis zehn Meter. „Die Voraussetzungen waren perfekt für Wasserspringer, so dass im Sportclub eine Sektion im Rahmen der großen Schwimmabteilung gegründet werden konnte“, blickt Schade zurück. Mit Unterstützung bekannter Namen, wie Christin Steuer, mehrfache Europameisterin und WM-Dritte, sowie dem Olympia-Dritten Heiko Meyer sollte sich das Wasserspringen in Riesa etablieren. 2009 gelang es, auch durch eine Kooperation mit dem Landesstützpunkt Dresden, erstmals die Kriterien für die Anerkennung des Talentstützpunktes zu erreichen. „In den Folgejahren änderte sich die personelle Besetzung und die Arbeitsweise, was leider zur Folge hatte, dass die Wasserspringer ohne Trainer ins Jahr 2015 starten mussten“, erinnert sich Katharina Schade. Doch wie fast nach jeder Krise ging es auch bei den SCR-Wasserspringern wieder bergauf. Mit einem neuen Trainerteam und zahlreichen Sichtungsveranstaltungen wuchs die Sektion wieder auf 45 Mitglieder an. „Gewachsen sind aber auch die Anforderungen an die kleinen Talente, die der Fachverband voraussetzt zur Gewährung eines weiteren Talentstützpunktes für Wasserspringen in Sachsen“, sagt die Abteilungsleiterin. „Die Kaderkriterien wurden in den letzten Jahren immer wieder gestrafft, so dass die geforderten zehn E-Kader eine große Herausforderung für uns wurden.“ Regelmäßige Trainingseinheiten im Wasser und an Land im Turnsportzentrum sowie erfolgreiche Wettkampfteilnahmen in Dresden, Leipzig, Halle und Rostock „und natürlich disziplinierte Kinder und engagierte Eltern bilden jetzt ein Gesamtpaket, das notwendig ist, um das ehrgeizige Ziel zu erreichen“.

Trainer gewinnt vier Medaillen
An mehreren Wochenenden im November und Dezember 2019 wurden Kadersichtungen und Wettkämpfe für die Jahrgänge 2010 bis 2012 durch Alina Tausch, Jasmin-Melissa Warkus, Leni Rietschel, Klara Kößler), Tessa Johne, Johanna Dittes, Nora Weigel-Lehmann, Lotta Wunsch, Alina Stopp, Nathalie Loose, Kiana Coore, Otto Karger und Jonas-Kai Elger erfolgreich absolviert. „Unsere Riesaer Talente standen als kleines Wasserspringer-Team den Sportlern der Bundesstützpunkte Leipzig, Rostock, Mainz und Dresden nicht nach“, freut sich Katharina Schade und ergänzt. „Zu den Wettkämpfen zählten eine umfangreiche Landabnahme mit turnerischen Eignungen sowie sehr anspruchsvolle Wasserwettkämpfe mit Sprüngen auf höchstem Niveau. Zehn der 13 Kinder haben die Tests mit der erforderlichen Punktzahl bestanden und ihre E-Kaderbestätigung zum Anfang des Jahres erhalten.“
Mit dieser Bestätigung war es dem Sportclub Riesa dann möglich, den Antrag auf Anerkennung eines Talentstützpunktes zu stellen. „Die Urkunde haben wir vor wenigen Tagen letzte Woche erhalten. Unser großer Dank gilt dem Trainer-Duo Heiko Meyer und Dirk Sell“, so Schade. Während der 43 Jahre alte Meyer seine internationalen Erfolge im Spitzensport feierte und heute eher beim Joggen oder auf dem Tennisplatz zu sehen ist, hat sein 49-jähriger Kollege seine Wasserspringerkarriere erst bei den Masters begonnen. Nach den erfolgreichen Deutschen Masters-Meisterschaften in Frankfurt letzten Sommer startete er im März zum Internationalen Diving Cup in Eindhoven und erkämpfte sich drei Silbermedaillen und einen dritten Platz. (mit ks)

Quelle: Sächsische Zeitung, Lokalausgabe Riesa | Erscheinungsdatum: 14.04.2020 | Seite: 15

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